04.04.2016
66. Werkzeug des Verderbens
Die Art, wie das Sakrament der Beichte gespendet wird, entspricht keineswegs dem Plan meiner Barmherzigkeit und Liebe, sondern einem verruchten Plan des Bösen. Er hat alles unternommen, dieses Sakrament, dass ein Mittel der Auferstehung und des Lebens ist, in ein tödliches Werkzeug der Verdammnis zu verwandeln, indem er, der Fürst der Finsternis, diese Frucht der Erlösung verdunkelt hat...
Ich bin der ewige Hohepriester, der Richter, die Liebe und die Gerechtigkeit. Ich bin d i e ewige Barmherzigkeit. Mir als Richter steht das Urteil über jeden einzelnen Menschen zu, ein Urteil ohne Berufung, dass seine letzte Bestätigung beim Jüngsten Gericht haben wird, dies sowohl für die Menschheit als auch für die Engelwelt.
Ich, der unendlich gerechte Richter, richte jeden Menschen in Gerechtigkeit. Richter s e i n heißt, den Sünder in Gerechtigkeit von der Schuld lossprechen oder ihn verurteilen.
Jeder Priester muss ein rechtschaffener, gerechter und unabhängiger Richter sein. Seine Vollmacht stammt nicht von ihm, sondern von mir, dem ewigen Richter. Sehr viele üben diese Vollmacht nach ihrem Gutdünken aus. Sie bedienen sich dieser Macht mit einer Leichtfertigkeit und Gewissenlosigkeit, die jeden erschaudern läßt, der mit mir verbunden ist.
Man hilft den Beichtenden, für ihre Sünden alle möglichen Rechtfertigungen zu finden mit der Begründung, die Barmherzigkeit Gottes sei groß.
Sakrilegische Beichten
Die Barmherzigkeit Gottes ist nicht nur groß, sondern unendlich. Doch das bevollmächtigt niemand, sie in so schändlicher Weise zu mißbrauchen, wie dies geschieht. Mein Sohn, diese Sache ist wichtig, daher wiederhole ich: Werdet aus Ausspendern der göttlichen Gerechtigkeit nicht zu Mitschuldigen des Teufels; werdet nicht aus Werkzeugen des Heiles zu Werkzeugen der Verdammnis!
Gott läßt seiner nicht ungestraft spotten. Die Worte, mit denen ich dieses Sakrament eingesetzt habe, sind von unmißverständlicher Klarheit: entweder die Sünden erlassen oder sie behalten.
Ohne aufrichtige Reue keine gültige Beichte! Es gibt keine ehrliche Reue ohne den ernsten, wirksamen Vorsatz, nicht mehr zu sündigen.
Viele Beichten sind null und nichtig! Viele sind doppelt sakrilegisch: Wer ohne die erforderlichen Voraussetzungen beichtet, und wer losspricht, ohne sich zu vergewissern, dass die erforderlichen Bedingungen gegeben sind, entweiht das Sakrament und begeht ein Sakrileg. Dadurch wird dieses wunderbare Heilmittel entwürdigt, indem es in ein Mittel der Verdammnis verwandelt wird. Damit wird der Priester mitschuldig am verderblichen Plan Satans. Er sucht nicht Gott und nicht das H e i l der Seelen, er sucht sich selbst, und es ist schrecklich, sich selber Gott vorzuziehen...
Warum habe ich den Aposteln und ihren Nachfolgern gesagt: «Allen, denen ihr die Sünden nachlasset, sind sie nachgelassen, und allen denen ihr sie behaltet, sind sie behalten»? Es ist klar, mit diesen Worten wird ein ernstes, ausgewogenes Urteil verlangt, dass keine Kompromisse zuläßt, weder gegenüber dem eigenen Gewissen, noch gegenüber dem Beichtenden, noch viel weniger mir gegenüber.
Nichts mehr ist Sünde...
Mein Sohn, viele Dinge wiederhole ich bewusst, um dieses brennende Problem der heutigen Seelsorge dem Geist meiner Priester besser einzuprägen. Ja, man spricht ohne Unterschied alles und alle los.
Für viele Priester ist es zudem äußerst leicht, zu absolvieren, denn nichts mehr ist Sünde... Die Keuschheit ist keine Tugend mehr. Die verantwortungsbewußte Vaterschaft, die recht verstanden gut ist, ist zum Beweggrund sämtlicher Freiheiten in den ehelichen Beziehungen geworden.
Unter dem Vorwand, die Kultur zu fördern, erlaubt man die bedenklichsten Lektüren, wo die Saat der Wollust und der philosophischen und theologischen Irrtümer reichlich ausgestreut wird.
Heute ist alles auf Betrug und Diebstahl gegründet. Die Gerechtigkeit verlangt, dass sich der Beichtvater über den ernsten und wirksamen Vorsatz der Rückerstattung des unrechtmäßigen Erwerbs vergewissert. Sehr oft wird der Beichtende auf diese strenge Pflicht nicht einmal aufmerksam gemacht.
Im Namen des Fortschritts schließt man beide Augen, um dem Beichtenden zu zeigen, dass sich der Beichtvater modern den Erfordernissen der Zeit anpaßt.
Über diese Dinge setzen sich jene hinweg, die die Verantwortung haben, dass Böse an der Wurzel zu bekämpfen, und zwar stets und überall...
Ich segne dich, und zusammen mit mir segnen dich meine Mutter und der heilige
Joseph. 28. Oktober 1975
67. Das Feuer wieder entfachen
Mehrmals habe ich dir von der Liebe gesprochen; mit Nachdruck kehre ich zu diesem Thema zurück, weil ich die unerschöpfliche Liebe bin.
Ich habe den Menschen ein neues Gebot gegeben, die Zusammenfassung des ganzen Gesetzes, den Schlüssel zum Glück. Wenn die Menschen mein Gebot in die Tat umsetzen würden, wäre die Erde ein Paradies, in dem die Liebe triumphiert.
Ich bin die Liebe, und von mir leben alle Seelen. Die Vollkommenheit des Lebens auf der Erde wird gemessen am Grad der Innigkeit, mit der die Seelen mich und mit mir die Brüder lieben. Ihr seid um so vollkommener und heiliger, je mehr ihr liebt. In der w a h r e n Liebe, meiner Liebe, besteht der wahre Grund des Lebens, die echte Lebensfreude.
Das Geschenk der Freiheit
Mein Sohn, versuche, dir das Leben des Menschen ohne einen Funken Liebe vorzustellen. Wäre es nicht ein düsteres, verzweifeltes Leben, trocken und unfruchtbar, ohne je ein Lächeln, einen Lichtstrahl? Ein Leben der Dämonen, dass Leben der Verdammten, die sich vom bösen Geist beherrschen lassen, die Stolz, Haß, Neid, Verzweiflung, Eifersucht und unlöschbarer Durst nach Bösem sind!
Diese verdammten Geister sind vom brennenden Bedürfnis getrieben, Böses zu tun. Sie sind Vollbringer des Bösen, schüren Gewalt, Flüche, Haß und Spaltungen, Irrlehren, Schamlosigkeit und was es sonst noch Böses gibt.
Die Liebe dagegen ist Eifer für alles Gute, die unwiderstehliche Begeisterung der Seele, die sich auf Gott und die Brüder ausrichtet.
Die Liebe ist ein geheimnisvolles Gefühl, dass seine Quelle in Gott hat und sich wie ein Pfeil zu den Seelen hinbewegt, die der Gegenstand der Liebe sind. Die Seelen unterscheiden sich von Natur aus von der Materie, mit der sie auf Erden vereinigt sind.
Die Seele ist der göttliche Hauch der Liebe, der die Materie belebt. Die Seele gleicht Gott; frei und vernunftbegabt kann sie die Liebe in verschiedenem Maß und Grad annehmen oder abweisen.
Die Sonne, mein Sohn, schickt ihre Strahlen, ihr Licht und ihre Wärme zu den Dingen, die in ihrem Strahlungsbereich liegen, und diese, wertvolle wie einfache, empfangen die Strahlen ohne Abweisung und ohne das Licht oder die Wärme zu verunreinigen. Aber für die Seelen gilt das nicht!
Die Seelen können der Liebe entsagen und den Haß wählen; sie können das Licht ablehnen und die Finsternis wählen! Wenn doch die Menschen das Geschenk der Freiheit verstehen wollten und was diese Gabe in sich schließt: Die Wahl der ewigen Glückseligkeit, die keine Zunge zu beschreiben vermag und die allein der Vater gibt, oder das Unheil der Verdammung, die der auf Erden pilgernde Mensch nicht verstehen kann.
Man stößt die Liebe weg
Die vollkommene Liebe besteht darin, Gott den Einen und Dreifaltigen und die Brüder mehr als alle anderen Dinge auf der Welt, zu lieben; das ist das neue Gesetz, freiwillig angenommen und mit höchster Hingabe gelebt.
Die Vollkommenheit in der Liebe erreicht und vervollständigt man im Himmel. Die Fülle der Herrlichkeit entspricht dem Grad der Liebe; je stärker die erreichte Liebe ist, um so größer ist die Herrlichkeit.
Warum weisen die Menschen die Liebe zurück? Warum wissen sie das höchste Gut, für das sie geschaffen wurden, nicht zu schätzen? Auch in dieser Hinsicht liegt eine schwere Verantwortung auf den Gewissen meiner Priester und Hirten.
Wenn Arbeiter, die Hochöfen der Stahlwerke versorgen, aufhören, dass Feuer zu schüren, so bleibt alles stehen. Das Feuer in den Öfen erlischt, und jede Tätigkeit hört auf.
Auch die Liebe ist ein Feuer; wenn es erlischt, hört das Leben auf.
In meiner Kirche sind viele «Öfen» erloschen. Jeder Bischof und Priester sollte ein glühendes «Feuer» sein, dass durch die Heiligkeit des Lebens, mit der Macht der Gnade und dem göttlichen Wort Wärme und geistige Energie schenkt.
Wenn aber das Feuer in ihnen und in ihren Gemeinschaften nicht immer wieder entzündet wird, erlischt langsam das Leben. An dieser traurigen Tatsache leidet heute die Kirche.
Das wahre Problem
Welch staunenerregende Wunder würde die Welt sehen, wenn die Bischöfe ihre Priester zu sich rufen würden, um mit wahrer Demut, wie ich sie lehrte, ohne die es keine echte innere Lebenskraft gibt, mit ihnen übereinzukommen, dass Feuer der Liebe in sich selbst neu zu entfachen und ihren Söhnen und Brüdern weiterzugeben.
Wenn sie doch die Dinge, die recht wenig zum Heil der Seelen beitragen, weglegten, um sich verstärkt mit dem wahren Problem der Kirche zu beschäftigen, dass darin besteht, den entfesselten Angriff der Mächte der Hölle einzudämmen und zu bekämpfen. Die zur Verfügung gestellten Waffen, die nicht mehr verwendet wurden, müßten wieder eingesetzt werden: Die Waffen des Gebetes, der Abtötung, der inneren und der körperlichen Buße im Gehorsam gegenüber meinem Stellvertreter und der Hierarchie, im Geist der evangelischen Armut.
Die Welt könnte vor dem Sturz, der ihr droht, gerettet werden. Aber man kann nicht beten, sich nicht abtöten und kein Leiden annehmen, wenn man nicht liebt.
Siehst du, mein Sohn, wir sind nochmals zum Kernpunkt des Problems vorgedrungen, zur Krise des Glaubens, die zwangsläufig auch eine Krise der Liebe ist.
Viele sprechen von Liebe, aber in Wirklichkeit brennt sie nur in wenigen, denn die Glaubenskrise hat so viele «Feuerherde» in der Kirche ausgelöscht. Sie müssen rasch wieder entzündet werden, damit die göttliche Gnade von neuem in den Seelen wirken kann.
Mein Sohn, bete und rege die guten Seelen zum Beten an. Wer sich großmütig m e i n e m barmherzigen Herzen und dem unbefleckten Herzen meiner und eurer Mutter weiht, in dem wird das Feuer neu entfacht, wo sonst tödliche Kälte herrscht.
Ich segne dich. 14. Dezember 1975